Wednesday 25 February 2015

Sebastian Fitzek: Passagier 23

23 Passagiere verschwinden jedes Jahr von einem Kreuzfahrtschiff. 23 Passagiere, von denen man annehmen muss, dass das Schlimmste passiert ist. 23 Passagiere, bei denen die Kreuzschifffahrtsindustrie gerne verschweigt, dass es sie gibt.
Passagier 23 handelt aber nicht davon, dass ein Passagier verschwindet, sondern dass ein solcher Passagier 23 auf einmal wieder auftaucht - aus dem Nichts. 
Martin Schwartz, derzeit (dezent lebensmüder) Undercoverpolizist, hat vor etlichen Jahren seine Frau und seinen Sohn auf eben diesem Schiff auf unerklärliche Weise verloren, und wird nun von an Bord der "Sultan of the Seas" geholt, um mit Hilfe seiner psychologischen Ausbildung die kleine Anouk nach Wochen des Verschwundenseins wieder zum Sprechen zu bringen, denn niemand kann sich erklären, wo sich die Kleine all die Zeit versteckt gehalten hat. Doch auf der "Sultan" ist nicht nur das Wiederauftauchen des kleinen Mädchens seltsam, auch so scheint einiges nicht zu stimmen. Welches Spiel spielt der Schiffseigner? Was hat der Kapitän mit all dem zu tun? Was hat es mit Lisa und ihrem Plan auf sich? Und wer zum Teufel ist die Spinne?... Alles Fragen, denen sich Martin Schwartz (und der Leser) über weite Teile des Buches stellen muss (ok, nur fast alles Fragen, die sich Martin stellen muss, aber alles Fragen, die sich der Leser stellen sollte).

Eines muss man Fitzek lassen, offen bleibt zuletzt eigentlich gar nichts mehr. Auch der eine oder andere Twist im Plot ist durchaus interessant, und vor allem sehr ideenreich. Auf der anderen Seite wundert man sich ab einem bestimmten Punkt über gar nichts mehr. Teilweise hab ich mir gedacht, vielleicht wäre es geschickter gewesen, lieber 2 Teile zur "Sultan" zu schreiben, und dafür die Charaktere etwas weiter zu entwickeln... Alles in allem hat es mir eigentlich ganz gut gefallen, aber einiges fand ich unnötig eklig erzählt (nicht, dass mich sowas per se stört, aber es bleibt nicht mehr viel der eigenen Phantasie überlassen). Spannend war das Buch durchaus (über weite Teile), hatte aber auch kleine Hänger, gewisse Punkte wurden erst sehr spät aufgeklärt, was ja auch mal reizvoll ist, aber obwohl ich nicht so lange dran gelesen habe, war mir teilweise nicht klar, was genau jetzt eigentlich gemeint war (bezugnahme auf einzelne Dialogzeilen, auch wenn sie nochmal aufgeführt wurden, aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen, muss man sich schon sehr genau erinnern können - und da ich sehr viel sehr früh am Morgen lese, kann es schonmal passieren, dass mir sowas passieren kann). Ich vergebe 6 von 10 Punkten.

Was ich als nächstes lese, hab ich noch nicht entschieden, entweder die Cornwallgeschichte von Carola Dunn, den zweiten Teil von Locke Lamora, oder was ganz anderes, ich bin im Moment sehr unentschlossen:-).

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