Monday 25 May 2015

Kai Meyer: Das zweite Gesicht

Das zweite Gesicht ist eines der wenigen signierten Bücher, die ich besitze. Leider habe ich es nicht persönlich signieren lassen können, also habe ich ein vorsigniertes Exemplar gekauft. Lange lag das Buch bei mir zu Hause herum, und ist tatsächlich das Buch für die Challenge "from the bottom of my list" - warum? weil mich das Cover nicht so wirklich anspricht, und auch ein bisschen, weil mich der Buchrückentext nicht so fasziniert hat.



Chiaras Schwester Jula war eine sehr erfolgreiche Schauspielerin im Berlin der Stummfilmzeit, doch nun ist sie an übermäßigem Drogenkonsum gestorben. Chiara, die eigentlich gar nichts mehr über ihre Schwester weiß, beschließt, erstmal in Berlin zu bleiben, und durch ihre große Ähnlichkeit zu Jula erhält sie das Angebot, eine ihrer Rollen zu Ende zu spielen, und so beginnt eine seltsame Geschichte, in deren Verlauf Chiara so einiges über Jula, aber noch mehr über sich selbst erfährt.

"Das zweite Gesicht" war zu Unrecht am Boden meiner Leseliste. Ich mochte die Charaktere, ich mochte die Geschichte, die teilweise so verrückt war, dass ich nicht mehr wusste, wo mir der Kopf steht. Ein kleines bisschen hat's mich passagenweise an "Der dritte Zwilling" von Ken Follet erinnert - auch wenn alles ganz anders ist.
Ich bin nach wie vor (mit Ausnahme der Aura-Bücher) eher ein Fan der Meyer-Jugendliteratur, wozu ich dieses Buch nun wirklich nicht zählen würde, aber es war ein Genuss mit den Figuren in das Berlin der 20er Jahre einzutauchen. Der Roman wirkt sehr gut recherchiert, und man kann sich gut vorstellen, dass die Leute damals wirklich so durchgeknallt waren, dass Drogen damals als weniger schlimm erachtet wurden, und dass man eben alles durchprobiert hat.
Der Fantasyaspekt des Buches kam mir ein kleines bisschen zu kurz, aber hat sehr gut gepasst. Ich vergebe 8 von 10 - und lese weiter am 1. Band des Demon Cycle.

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